Stelltisch Arnsdorf
Der Fahrdienstleiter für den Bahnhof Arnsdorf besitzt als Bedienplatz einen Stelltisch aus der Konsumgüterproduktion des WSSB (Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin) in hellgrüner Oberfläche. Er hat eine Größe von 33 x 20 Feldern, wobei jedes Feld 25x25mm groß ist.
Ab 1987 wurde den organisierten Modellbahnfreunden in der DDR dieses Produkt als Baukasten im Mosaikprinzip angeboten. (http://www.sachsen-stellwerke.de/gleisbild/gs-bp_modular.htm)
Durch Zusammensetzen und Austausch von Feldern konnte jede Topologie angezeigt werden. Diese Stelltische waren den Bedienplätzen in Relaisstellwerken der Deutschen Reichsbahn (DR) zu DDR – Zeiten in kleinerer Felderform nachempfunden. Die Topologie der Gleise ist schematisch mit schwarzen Linien auf die Oberfläche aufgetragen. An den Standorten der Hauptsignale befindet sich auch auf dem Stelltisch ein Signal. Elemente, die eine Ausleuchtung besitzen, sind mit teilweise unterschiedlich farblichen LED ausgestattet.
In unserem „Modellstellwerk“ wurde der damals beim Original DR-Stellwerk üblichen Stand von Fahrstraßen und Weichenselbstlauf über eine selbstgebaute Diodenmatrix mit anschließenden Relaisschaltungen verwirklicht. Damit ist ein Einstellen von „feindlichen“ Fahrstraßen nicht möglich. Auf eine einzelne Elementanzeige wurde verzichtet, d.h., für eine Zugfahrt in den Bahnhof werden die Drucktasten für Start- und Zielfeld gleichzeitig gedrückt. Sind alle Weichen im Fahrweg und die Flankenschutzweichen richtig gestellt, wird der Fahrweg (Fahrstraße) gelb ausgeleuchtet. Anschließend kann mit gleichzeitigem drücken der Sf-Taste (Signalfahrttaste) und der Starttaste für die Zugfahrt das Signal auf „Fahrt frei“ gestellt werden. Im Fahrweg wird keine Rotausleuchtung für den fahrenden Zug angezeigt, d.h. belegt der Zug z.B. bei der Einfahrt einzelne Abschnitte wie Weichen oder Kreuzungen, wird das nicht auf den Stelltisch übertragen. Hat der Zug sein Zielgleis erreicht, wird die eingestellte Fahrstraße durch eine Induktionsschleife aufgelöst und das belegte Bahnhofsgleis zeigt durch eine „Rotausleuchtung“ auf dem Stelltisch die Gleisbelegung an. Steht die Ausfahrt für diesen Zug auf “Rot“ wird dabei der Fahrstrom abgeschaltet und er hält im Bahnhofsgleis an. Mit dem Stellen einer Ausfahrt aus dem Bahnhof und dem Stellen des Ausfahrtsignals auf „Fahrt frei“ wird der Fahrstrom wieder eingeschaltet und der Zug fährt aus. Nach erreichen der freien Strecke löst der Zug beim Überfahren einer Induktionsschleife die Fahrstraße und die Rotausleuchtung im Bahnhofsgleis auf und er belegt nun das Streckengleis zum nächsten Bahnhof in Form einer Rotausleuchtung (Vorblock).
Alle Weichen zeigen auf dem Stelltisch ständig ihre momentane Stellung durch leuchten einer gelben LED auf dem zugehörigen Weichenschenkel an.
Für Rangierfahrten müssen die Weichen vom Startgleis bis zum Zielgleis manuell durch gleichzeitiges Drücken der Weichenumstelltaste und der Weichentaste einzeln umgestellt werden. Erst dann ist es möglich das darin stehende Triebfahrzeug über einen separaten Trafo zu rangieren.
Rangierstellwerk Arnsdorf ist ein Eigenbauprodukt von unserem Club. Die Bedienoberfläche ist ein Gleisbild mit weißem Untergrund. Die Gleistopologie ist schematisch mit schwarzer Farbe aufgebracht. Eine Gleisbelegung wird nicht angezeigt. Rangiersignale sind nicht vorhanden, da im Original keine aufgestellt und damit auch auf der Modellanlage keine aufgebracht sind. Das Umstellen der Weichen für den Fahrweg erfolgt einzeln durch Kippschalter die ein dazugehöriges Weichenrelais umschalten. Die Stellung des Stellhebels am Schalter zeigt dabei die jeweilige Stellung der Weiche in der Anlage an. Der Bediener des Rangierstellwerks ist unabhängig von der Betriebsdurchführung des Fahrdienstleiter Arnsdorf. Nur bei der Abholung von Zügen aus den Hauptgleisen oder Bereitstellung in die Hauptgleise bedarf es einer Abstimmung mit ihm.
Stelltisch Stolpen
Der Fahrdienstleiter für den Bahnhof Stolpen mit dem Bw kann auch auf einen Gleisbildarbeitsplatz zugreifen. Hierbei handelt es sich um ein Eigenbaumodell von unserem Club. Die mittelgrün gehaltene Bedienoberfläche entstand aus einem Stück, wobei kleine eingefräste Nuten eine Felderstruktur von 20x20mm vortäuschen. Insgesamt hat der Stelltisch eine Größe von 37×21 Feldern. Auch hier sind die Gleise schematisch in schwarzer Farbe aufgebracht. Fahrstraßen werden durch gleichzeitiges drücken der Start- und Zieltaste eingestellt. Das Einstellen von „feindlichen“ Fahrstraßen wird auch hier durch eine Diodenmatrix mit anschließender Relaisschaltung verhindert. Einfahrende Züge halten automatisch vor dem „Halt“ zeigendem Ausfahrtsignal an. Das Abschalten des Fahrstroms erfolgt in bewährter Weise durch Induktionsspulen. In diesem Bahnhof kommen neben Formhauptsignalen auch Gleissperrsignale zum Einsatz. Da es sich beim Bahnhof Stolpen um den zuletzt in Betrieb genommenen Bereich handelt, sind noch nicht alle Funktionen 100%ig angeschlossen.
Im Bereich des Bw werden die Rangierwege manuell durch das Stellen von Kippschaltern eingestellt. Hier zeigt die Stellung des Hebels vom Schalter die Weichenendlage auf dem Modellbahntisch an. Zusätzlich erfolgt noch eine Ausleuchtung des Weichenschenkels durch eine gelbe LED. Das Stellen der Drehscheibe im Bw wird auf der Stelltischoberfläche mit betätigen eines großen Drehschalters verwirklicht. Genaues justieren zu den Auffahrgleisen bedarf dabei einiges an Übung damit es nicht zu Entgleisungen kommt.
Stelltisch Bahnhof Röhrsdorf
Der Bahnhof Röhrsdorf hat eine originale Bedienoberfläche von einem Gleisbildstellwerk GSII von WSSB. Seit 1958 kamen bei der Deutschen Reichsbahn (DR) GSII Stellwerke nach dem Fahrstraßenprinzip in dieser Bauform zum Einsatz. Die Deckplatten der Gleisbildelemente sind mit einer nicht reflektierenden blaugrünen Farbe bedruckt, wobei jedes Feld die Maße von 40x40mm besitzt. Unser Stelltisch hat eine Größe von 20×8 Feldern. Die Gleistopologie und Signalstandorte sind schematisch in schwarzer Farbe aufgedruckt. In diesen Aufdrucken sind Unterbrechungen für die Ausleuchtung der Elemente von unten. Dazu werden grundsätzlich nur glasklare Glühlampen verwendet. Die verschiedenen Ausleuchtungszustände werden durch Farbschablonen unter den Deckplatten erreicht.
Die Stellwerkslogik wird bei diesem Bahnhof natürlich auch durch eine Diodenmatrix mit anschließender Relaisschaltung ausgeführt. Damit wird auch hier das Einstellen von „feindlichen“ Fahrstraßen verhindert. Die Fahrstraße wird durch gleichzeitiges drücken von Start- und Zieltaste eingestellt. Sind alle Weichen richtig gestellt, wird der Fahrweg auch hier in gelb ausgeleuchtet. Jetzt kann mit dem gleichzeitigen betätigen der Signalfahrt- und Signaltaste das Signal auf Fahrt gebracht werden. Belegt der Zug ein Bahnhofsgleis erfolgt kurz vor dem Ausfahrtsignal das bewährte Abschalten des Fahrstromes durch das Überfahren einer Induktionsschleife und auf dem Stelltisch erfolgt eine Rotausleuchtung als Belegtanzeige für dieses Gleis.
Gegenüber einem im originalen Einsatz befindlichen Stelltisch haben wir bei uns aufgrund von Platzmangel und nicht benötigten Funktionen bestimmter Tasten auf mehrere Zusatz– bzw. Gruppentasten verzichtet. Auch ist die Lage der vorhandenen Gruppentasten nicht dem Original entsprechend! Auf eine Ausleuchtung der Weichenstellung haben wir ebenfalls verzichtet!
Eine Besonderheit stellt der Streckenblock auf dem eingleisigen Abschnitt von Röhrsdorf nach Arnsdorf dar. Die Bedienplätze beider Bahnhöfe liegen etwa 12m auseinander und sind durch die vorhandenen Räumlichkeiten um 90° versetzt „um die Ecke“ gebaut. Im Ausstellungsbetrieb ist dabei eine Verständigung zwischen den beiden Bedienern durch Blickkontakt und Zuruf nicht möglich. Da einige Zuggattungen, die zwischen diesen Bahnhöfen verkehren nur bestimmte Gleise anfahren dürfen, muss immer eine Information an den jeweiligen Nachbarbahnhof erfolgen, welcher Zug als nächster kommen wird.
Im Original erfolgt dies vor der Zugfahrt über ein Telefonat wo Zugnummer und Abfahrtzeit gemeldet werden. Da wir nicht nach Fahrplan mit Zugnummern fahren und auch keine Telefonverbindung nutzen, wird diese Meldung durch ein zusätzliches Pult verwirklicht.
Durch Drücken einer ausgewählten Taste wird eine bestimmte Zuggattung angeboten. Jetzt blinkt auf beiden Bedienplätzen die LED neben der Taste. Lehnt der Nachbarbahnhof diesen Zug ab, kann er eine Löschtaste drücken und das Angebot ist hinfällig. Möchte der Bediener im Nachbarbahnhof diesen angebotenen Zug entgegen nehmen, muss er auf seinem Pult neben der LED den zugehörigen Taster betätigen. Auf beiden Pulten leuchtet nun die LED im Dauerlicht. Das Einstellen einer Gegenfahrt ist jetzt nicht mehr möglich. Jetzt kann eine Fahrstraße für die Ausfahrt des angenommenen Zuges gestellt werden. Mit der Einfahrt in den Nachbarbahnhof wird die Anzeige auf den Pulten gelöscht. Es kann nun erneut ein Zug in die gleiche Richtung oder ein Gegenzug angeboten werden.