Hinweis: Text und Grafiken mit freundlicher Genehmigung von H.O. Maile, E38438 El Amparo, http://www.maile.es/


Selectrix: Adressen und Übertragungskanäle

SX-Adressen, (C) H.O. Maile, E38438 El Amparo
SX-Adressen, (C) H.O. Maile, E38438 El Amparo

Grundsätzlich hat das Selectrix-System 112 Übertragungskanäle, die wahlfrei jeweils zum Steuern einer Lok, zum Schalten von 8 Weichen, Signalen usw. oder zum Rückmelden von z.B. Gleisbesetzt-Zuständen verwendet werden können. Bei älteren Selectrix-Geräten und Decoder war hierbei keinerlei Einschränkung; die Geräte bzw. Decoder wurden mechanisch auf ihre jeweilige Adresse eingestellt und die Kommunikation zwischen z.B. einem Fahrregler und einem Fahrzeugdecoder beschränkte sich auf den jeweils eingestellten Kanal (Adresse).

Bei neueren Selectrix-Geräten ist das, bedingt u.A. durch die elektronisch einstellbaren Decoder-Adressen, etwas eingeschränkt. Da die meisten Steuer-geräte (Fahrregler usw.) nur für eine zweistellige Adresseingabe (Adressen 0 bis 99) ausgelegt sind, bietet sich es offensichtlich an, die oberen Adressen (oberhalb 99) für spezielle Funktionen, wie z.B. Einstellfunktionen, System-Informationen u.Ä. zu benutzen. Die Anwender-relevanten Funktionen (z.B. Einstellen der Adresse von Fahrzeug-Decoder) werden hierbei über entsprechende Menus der Steuergeräte aufgerufen. Die Kommunikation zwischen Steuergerät und der Zentraleinheit findet hierbei über den Sx-Bus statt. Einstell-Informationen für die Fahrzeug-Decoder werden dann von der Zentraleinheit durch besondere Gleissignale über den Gleisanschluß an die Decoder weitergegeben. Dadurch können neuere Fahrzeug-Decoder aber nur über neuere Zentraleinheiten und mit neueren Steuergeräten eingestellt werden.
Für stationäre Decoder, wie z.B. Funktions-Decoder zum Schalten von Weichen usw., wurde allerdings ein etwas anderer Weg beschritten. Für die Adresseinstellung usw. dieser Geräte wurden keine besonderen Einstell-Funktionen in die Zentraleinheiten bzw. Steuergeräte eingebaut. Die Kommunikation zwischen Steuergerät und einem einzustellenden Gerät findet hierbei, Hersteller-abhängig unter-schiedlich, über die unteren Kanäle (Adressen 0 bis ggf. 3) des Sx-Busses oder über die jeweils einzustellende Adresse statt. Dadurch können aber diese elektronisch einstellbaren Geräte auch eingestellt werden, wenn sie an älteren Zentraleinheiten angeschlossen sind.

SX-Adressen, (C) H.O. Maile, E38438 El Amparo
SX-Adressen, (C) H.O. Maile, E38438 El Amparo

Als Konsequenz ergibt sich hieraus, daß die oberen Kanäle (Adressen 106 bis 111) bei den derzeitigen Zentraleinheiten garnicht, die Kanäle 104, 105 und die unteren Kanäle (derzeit Adressen 0 bis 3) nur bedingt zur Verfügung stehen (sie können z.B. nicht für Rückmeldungen verwendet werden), da diese Kanäle während der jeweiligen Einstellfunktion zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Geräten verwendet werden.
Eine weitere, besondere Adresse ist der Kanal 111. Die neueren Zentral-einheiten geben in diesem Kanal ständig einen internen Zähler aus, der nach außen keinerlei Bedeutung hat. Zusätzlich benutzen die neueren Steuergeräte von Trix diesen Kanal für eine Modellbahn-Zeit.

Vorbelegte, reservierte Selectrix Kanäle

KanalBedeutungBemerkung
111Erweiterte BasisadresseUnbenutzt bzw. Modellbahnzeit
110Systemkanal der ZEBei Central Control: System-Betriebsart
109Zustandskanal der ZEZE-Zustand bei Einstellfunktionen
und ZE Status Ein/Aus bzw. Kurzschluß
108ReserviertBei Central Control: interne Daten
107ReserviertBei Central Control: interne Daten
106AnforderungskanalAnforderungen für Einstellfunktionen
105Parameter 1Parameter für Einstellfunktionen
104Parameter 2Parameter für Einstellfunktionen
000Parameter Für Einstellfunktionen stationäre Decoder
001Parameter Für Einstellfunktionen stationäre Decoder
002Parameter Für Einstellfunktionen stationäre Decoder
003Parameter Für Einstellfunktionen stationäre Decoder

Fahrzeug-Decoder: Adressen und Einstellung

Ältere Fahrzeug-Decoder wurden über einen sog. Programmierkamm bzw. einer Graphitbrücke (Bleisstift) auf ihre Adresse eingestellt. Die Adresse und Eigenschaften neuerer Fahrzeug-Decoder werden hingegen elektronisch eingestellt (programmiert). Die Einstellung, wie auch das Auslesen eines Fahrzeug-Decoders geschieht über spezielle Gleissignale. Hierzu gab es einen, einem Steuergerät ähnlichen speziellen, vom System unabhängigen Programmer mit einem separaten Programmiergleis-Anschluß.
Neuere Systeme haben die Einstell-Funktion für Fahrzeug-Decoder bereits in der Zentral-Einheit integriert, teilweise mit einem Steuergerät als Eingabe- und Anzeigegerät (Trix: Central-Control plus Lok Control 2000 bzw. Control Handy), teilweise voll integriert über die Eingabe- und Anzeigefunktionen der Zentraleinheit (Trix: Central Control für Adressen 1 bis 9. MÜT: Multi Control). Hierbei wird jeweils der Gleisanschluß der Zentraleinheit auch als Programmier-gleis-Anschluß mitverwendet.
Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit einer von der Anlage unabhängige Einstellung der Fahrzeug-Decoder über den sog. Trix Translater in Verbindung mit Lok Control 2000 bzw. Control Handy. Dieses Gerät arbeitet hat einen separaten Programmiergleis-Anschluß und arbeitet unabhängig von der übrigen Anlage. Bei diesen neueren Systemen kann auch keweils statt eines Steuergerätes ein Computer Interface mit geeignetem Programm zur Einstellung der Fahrzeug-Decoder verwendet werden.
Durch die verschieden Systeme stehen dem Benutzer verschiedene Möglichkeiten zur Einstellung der Fahrzeug-Decoder zur Verfügung:
Für kleinere Anlagen die integrierte Möglichkeit, wobei jedoch immer beachtet werden muß, daß immer nur das Fahrzeug mit dem einzustellenden Decoder auf den an die Zentraleinheit angeschlossenen Gleisen stehen darf. Gegebenenfalls muß ein extra Programmiergleis über einen Schalter angeschlossen werden und der Rest der Anlage muß dann, ebenso über einen Schalter abgeschaltet werden. Oder nur das Programmiergleis wird an die Zentraleinheit angeschlossen, der Rest der Anlage wird über Booster (Power Pack), über die die Programmier-Signale von Selectrix nicht weitergegeben werden, angeschlossen. Für grössere Anlagen besteht die Möglichkeit, Fahrzeug-Decoder völlig unabhängig von der Anlage über den Programmer bzw. über einen Trix Translater plus Steuergerät einzustellen. Das Programmiergleis kann hierbei entweder völlig unabhängig von der Anlage sein, oder es kann über einen Umschalter zur Ein- und Ausfahrt in dieses Gleis mit der Anlage, zur Einstellung des Fahrzeug-Decoders aber mit dem Gleisanschluß des Translaters bzw. Programmers verbunden sein.
Je nach Hersteller und verwendetem System können die Fahrzeug-Decoder auf die Adressen 1 bis 9 (Trix: nur Central Control), auf die Adressen 0 bis 99 (Trix: Programmer; Central Control oder Translater plus Lok Control 2000 oder Control Handy) oder auf die Adressen 0 bis 103 (MÜT Multi Control) eingestellt werden. Keines dieser Systeme erlaubt eine Einstellung auf die restlichen Adressen bis 111, da diese Systeme bzw. die Eingabegeräte dieser Systeme auch nur die jeweiligen Adressen zum Fahren der Loks zur Verfügung stellen.
Benutzer älterer Trix Zentraleinheiten können jedoch Loks mit allen Adressen (bis 111) fahren, allerdings nur mit bestimmten Steuergeräten, die nicht mehr im Handel erhältlich sind. Jedoch über Computer Interface und geeignete Programme können mit diesen älteren Zentraleinheiten auch diese Fahrzeuge gefahren werden. Alle neueren Zentraleinheiten der verschiedenen Hersteller und der Trix Translater erlauben aber, die Fahrzeug-Decoder, wie über ein Steuergerät. auch über Computer Interface mit einem geeigneten Programm einzustellen. Hierbei ist es möglich, den gesamten Selectrix Adressraum auch für neuere Fahrzeug-Decoder auszunutzen.

Stationäre Decoder: Adressen und Einstellung

Stationäre Decoder (wie z.B. Decoder für Weichen und Signal usw., Belegtmelder, Taster- oder Abzeige-Module) werden, je nach Hersteller und/oder Ausführung entweder über Häkchen oder DIP-Schalter (Mäuseklavier) oder elektronisch eingestellt. Je nach Hersteller können diese auf alle Adressen oder nur eingeschränkt auf einen bestimmten Adressbereich eingestellt werden.
Zur elektronischen Einstellung der dafür vorgesehenen Decoder werden direkt die Selectrix Sx-Bus-Signale ausgenutzt. D.h. das einzustellende Gerät muß an den Sx-Bus einer Zentraleinheit oder Sx-Buserweiterung angeschlosen sein. Ggf. muß noch zusätzlich die Versorgungsspannung, z.B. bei Weichen-Decoder, angeschlossen sein. Die Einstellung selbst wird dann über ein Steuergerät im Funktionsmodus (Schalten), je nach Hersteller und Gerät, entweder über die Kanäle (Adressen) 0 bis ggf. 3 oder direkt über die neue Adresse des einzustellenden Decoders vorgenommen. Einige stationäre Decoder können mit mehreren Adressen arbeiten, wie z.B. Weichendecoder mit Stellungs-rückmeldung oder Belegtmelder für 16 Gleisabschnitte.
Die Decoder (Trix, MÜT, MTTM), die über die Kanäle 0 bis ggf. 3 eingestellt werden, können auf alle Adressen des Selectrix-Systems eingestellt werden, unabhängig davon, ob die jeweilige Adresse in dem verwendeten System auch zum Schalten oder Melden verwendet werden kann. Über diese Kanäle kann auch die momentane Einstellung dieser Decoder ausgelesen und kontrolliert werden.
Die Decoder (Rautenhaus), die direkt über die gewünschte Adresse eingestellt werden, können nur auf die Adressen eingestellt werden, die auf dem zur Einstellung  jeweils verwendete Eingabegerät ausgewählt werden kann. Zusätzlich ist der Adressbereich dieser Decoder auf die Adressen 0 bis 103 eingeschränkt. Bei neueren Decoder dieses Herstellers kann zur Kontrolle der Einstellung über eine besondere Tasteneingabe in die Adressen 0 bis 3 ausgelesen und angezeigt werden.
Zum Einstellen bzw. Kontrolle der stationären, elektronisch einstellbaren Decoder ist jeweils an dem Decoder eine sog. Programmiertaste zu Drücken. Hierzu muß der Betrieb ruhen, bzw. die Zentraleinheit muß auf Stop/Aus stehen.
Die derzeitigen Systeme haben keine spezielle Einstellfunktion für stationäre Decoder. Auch ist die Einstellung nicht einheitlich. Je nach Hersteller und Gerät werden unterschiedliche Adressen und Verfahren verwendet. Bei einigen Decodern (Trix, MÜT und MTTM) müssen in einen oder mehrere Kanäle (Adressen 0 bis ggf. 3) einzelne Bits ein- oder ausgeschaltet werden, um die entsprechende Adresse einzugeben. Der Einstellvorgang wird dann mit erneutem Drücken der Programmier-taste am Decoder oder durch Einschalten des Fahrstroms an der Zentraleinheit beendet. Zu Beachten ist hierbei auch, daß kein anderer Decoder mit Rückmeldung, z.B. ein Belegtmelder oder Weichendecoder mit Stellungsrückmeldung während des Einstellvorganges auf die Adressen 0 bis ggf. 3 am System angeschlossen ist. Hierdurch würden sonst die einzugebenden Werte verfälscht werden und der einzustellende Decoder würde nicht wie gewünscht funktionieren.
Bei anderen Decodern (Rautenhaus) muß die gewünschte Adresse am Eingabegerät ausgewählt werden und dann eine Taste für die gewünschte Funktion gedrückt werden. Ggf. muß dieser Vorgang mit einer weiteren Adresse wiederholt werden. Auch hier darf kein anderer, auf dieser Adresse rückmeldender Decoder am System angeschlossen sein.
Die elektronische Einstellung der Decoder kann in eingebautem Zustand vorgenommen werden. Allerdings ist dies u.U. unpraktisch, wenn man zum Drücken der Programmiertaste unter eine Modellbahn-Anlage kriechen muß. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn diese Decoder vor dem endgültigen Einbau eingestellt werden.
Für kleinere Anlagen reicht sicherlich die Einstellmöglichkeit stationärer Decoder aus, wenn es auch für manchen etwas ungewohnt oder schwierig ist, Adressen oder andere Werte in binärer Form einzugeben. Auch dürfte die Einschränkung, keine rückmeldende Decoder über die unteren bzw. oberen Kanäle einzubauen, hierbei kein Problem sein.
Für grössere Anlagen ist es u.U. von Vorteil, einen Arbeitsplatz für alle Decoder-Arbeiten zu haben, an dem man Fahrzeug-Decoder und stationäre Decoder einstellen und prüfen kann. Hierzu eignet sich sicherlich der Trix Translater, an den man, auch wenn er als Programmer eingesetzt wird, stationäre Decoder anschliessen, einstellen und prüfen kann oder eine separate Zentraleinheit (MÜT) mit integrierten Einstellfunktionen und integriertem Computer-Interface.